darf anbringen und einfach wieder entfernen.“ Man fühle sich schließlich auch im Alter nicht immer gleich gut oder schlecht. Manchmal habe man im Sommer keine Probleme, im Winter aber Rheumaschübe. Dann könne man zum Bei- spiel einen Einhängesitz einfach wieder anbringen. Wichtig sei aber, dass die dazugehörige Wand verstärkt ist, damit sie einen Duschsitz aushält. Solche Details gilt es vor dem Badbau zu bedenken. Das Bad sei im Alter oft ausschlaggebend dafür, ob man in der eigenen Wohnung oder im Haus bleiben kann oder nicht. „Zum Beispiel gibt es Duschabtrennungen, die mit den Ge- nerationen gehen“, so Bez. Die Glaswände einer begehba- ren Dusche können dabei bei Bedarf einfach entfernt oder ineinandergeschoben werden, sodass man beim Duschen mehr Platz hat und auch in Begleitung einer Pflegekraft duschen könnte. Durch Innovationen wie berührungslosen Armaturen, Lichtquellen und Toilettendeckeln, schafft man sich schon heute eine hygienischere und benutzerfreundli- che Badewelt, die auch später leichter bedient werden kann. So machen vorausschauende Überlegungen das Leben in den eigenen vier Wänden im Alter möglich. Stauraum, Licht und das Dusch-WC Immer wieder gibt es Innovationen im Bereich der Badein- richtung, die für noch mehr Komfort und Hygiene sorgen. Zu seinen Kunden zählen hauptsächlich junge Häuslesbauer, die ihr erstes eigenes Bad gestalten, und „Silver Ager“, die ihr bisheriges Bad erneuern und barrierefrei machen möch- ten. „Bei beiden steht oft ein Wunsch im Vordergrund: ge- nügend Stauraum“, erzählt Andreas Bez. „Gerade bei unse- ren Kunden 50+ merken wir, dass sie viel Lebenserfahrung haben und die Fehler, die sie vielleicht bei ihrem ersten Bad gemacht haben, nicht wiederholen möchten. Dazu gehört, dass man meist nicht genug Stauraum eingeplant hatte.“ Dieses Problem löst man heute mit geräumigen Wasch- tischen, bei denen man den Raum unter dem Waschbecken effizient ausnutzt. „Auch in Spiegelschränken kann man un- heimlich viel unterbringen. Manchmal auch ganz raumspa- rend, wenn man sie in die Wand versenkt.“ In puncto Fliesen geht der Trend hin zu größeren Fliesen in eher unaufgeregten Farben. Aber auch Terrazzo-Fliesen sind im Kommen sowie Waschbecken in Mattweiß und be- Bad 19 schichtete Armaturen in metallischen Oberflächen, Schwarz oder Weiß. Eine oft unterschätzte Komponente in der Badgestaltung ist das Licht. Es soll den Raum zum Schminken und Rasieren hell erleuchten, aber beim Baden und Duschen auch zur Ent- spannung beitragen. „Oft ist die Lichtquelle heute im Spie- gel integriert“, so Andreas Bez. Mancher Spiegel lässt einem sogar die Wahl zwischen Warm- und Kaltlicht, je nachdem ob man sich für das Büro oder ein Abendessen im Restau- rant schminkt. Generell kombiniert man im Badezimmer ein Grundlicht, meist an der Decke, mit direktem Licht über zusätzliche Wandleuchten und indirektem Licht, das für eine wohlige Atmosphäre sorgt. Alle Leuchtmittel müssen feuchtraumresistent sein. Mehr zum Thema Licht erfahren Sie in unserem Artikel auf Seite 26. Das wohl revolutionärste Novum, das zurzeit in deutsche Badezimmer einzieht, ist das Dusch-WC. Nachdem das Bidet in Frankreich schon seit Jahrhunderten nicht aus dem All- tag wegzudenken ist, wird es nun vom Dusch-WC abgelöst. „Das Dusch-WC sieht aus wie eine ganz normale Toilette“, sagt Bez. Der einzige Unterschied ist ein Duscharm, der über dem Spülbereich hinter einer Klappe zum Vorschein kommt und auf Wunsch für die Intimreinigung genutzt werden kann. Wassertemperatur, Duscharmposition und Strahlintensität können individuell geregelt werden. „Wenn man im Garten eine Pflanze umtopft, putzt man sich die Hände danach auch nicht mit einem trockenen Küchenpapier ab,“ sagt Bez mit einem Augenzwinkern. Das Dusch-WC ist nicht nur hygieni- scher, sondern auch umweltfreundlicher, da man weniger Toi- lettenpapier und schon gar keine Feuchttücher mehr braucht. Übrigens: Andreas Bez selbst hat sich in seinem Zuhause für ein schlichtes, minimalistisches und funktionales Bade- zimmer entschieden, freut sich aber auch über extravagan- te Wünsche seiner Kunden. Seine Arbeit ist getan, wenn ein jeder mit seinem neuen Badezimmer glücklich ist. So kann es durchaus vorkommen, dass Kunden anrufen, um ihren Bez-Berater auf einen Kaffee ins neue Bad einzuladen, weil sie es so gerne herzeigen möchten. „Das freut uns natürlich sehr“, so der Bad-Profi. Text: Natalie Eckelt z e B r ä t i n a S © n e g n i l t u e R e s s a k r a p s s i e r K